aufabwegen

Kopfsache

Kennst du das?! Schon beim Hinaufpedalieren, hin Richtung Gipfel schnaufend, plagt dich die alles belastende Frage: Werde ich diese EINE Stelle heute endlich knacken? Werde ich Weichei meine  Befürchtungen überwinden und endlich diese Passage hinunterfahren? Kein liebliches Vogelgezwitscher, amüsierende Gespräche oder das Belohnungseis kann diesen manifestierten Gedanken aus dem Großhirn verbannen.

So weit, so gut. Oben angekommen, oute ich mich dann, dass ich mich eh schon ein wenig fürchten tu vor der einen Wurzelstelle hinunter Richtung Forstweg und so. Jürgen sieht darin, eh klar, kein Problem. „Heute geht das, wirst sehen.“ Naja, so Unrecht hat er ja nicht, es ist relativ trocken, hat ja mal 2 Tage nicht geregnet, motiviert bin ich auch, Protektoren und Traubenzucker sind auch schon angelegt und ins Blut geschossen. Nix wie rauf auf´s Bike.

So rollt man hinunter mit Puls jenseits der 170, weil Adrenalin und Kompression und Wurzel und steil, ach ja, da kommt gleich die zu überwindende Ausfahrt aus dem Wald. Zu langsam, pff, das nächste Mal vielleicht. Aber Jürgen lässt den Schweinehund nicht Überhand gewinnen und zeigt mir wie die Stelle zu meistern sein könnte. Gemeinsam stopfen wir dann auch noch die Landung mit Reisig und Ästchen. Wird schon schief gehen.

Nochmals zurückgeschoben, Line im Kopf, aufsitzen und yeah! Geschafft. Eigentlich voll unspektakulär. Ist ja immer so. Oder?

Jetzt noch das GoPro Video dazu anschaun. Ha, das sieht aus wie bei einem Kindergeburtstag! Aber in echt ist´s immer eine Spur höher, steiler, wurzeliger, weiß auch nicht warum. Das muss die GoPro Firma noch an ihren Einstellungsmodi überarbeiten.

Ich freu mich auf jeden Fall und krieg den Hutschpferd Grinser bis zum Fuße des Berges nicht mehr weg. Jetzt heißt es noch ein zwei Mal die Stelle mit Respekt befahren, bis sie in Fleisch und Blut übergeht und schon ist´s ne „gmade Wiesn“, wie man so schön sagt.

Jetzt kann ich mich mit Seelenruhe denn kleinen Sprüngen des Trails zuwenden und ihnen meine Gedanken der Auffahrt widmen. Aber was wäre das Leben nur ohne Herausforderungen!