„Wenn man nur in seinem Land reist, ist es, als lese man immer dieselbe Seite eines Buches.“ Solche und ähnliche Sprüche kann ich gar nicht mehr hören. Klar ist es in Ländern, abseits der Heimat, „anders“, man ist vielleicht der Sprache, den Gebräuchen, was auch immer, nicht mächtig und erlebt dadurch etwas Neues. Doch auch vor der Haustüre kann man seine Abenteuer erleben. Und so sind wir beim ersten liegen gebliebenen Schnee wieder auf der selben Seite des Buches gelandet wie jedes Jahr, dem Blassenstein.
Es gibt Jahr für Jahr, seit wir uns in den scheibbser Bergen herumtreiben, auf dem Quellenweg hinauf zum Schwarzenberg so viel Neues zu entdecken! Da glitzert der Bäume Raureifpracht in der Sonne. Es gibt neue Verklausungen in den Wasserschutzdämmen, die wie Gebilde aus einem Sience Fiction Film anmuten.
Und am Schwarzenberg der immer faszinierende Rundumblick in Richtung Homebase, Ötscher, Gesäuse, Ybbstaler Alpen, Waldviertel.
Wenn man dann hinüber stapft in Richtung Urlingerwarte, wohin der Großteil der „Wanderer“ mit dem Auto raufdüst, kommt man sich schon ein wenig overequipt vor mit seiner Thermoskanne voll Tee und Gipfelmannerschnitten. Aber nur einen Wimpernschlag lang. Denn dann ist man schon wieder im Staunen, welche kristalligen Feinheiten auf den Bäumen sitzen. Auch wundert man sich, wem wohl die streunenden Hunde gehören, die uns vor der Warte freudig empfangen haben und mit denen man sich gerne ein Schnitterl teilt.
Also reisen, ja. Gern auch in ganz ferne Länder, Gegenden,… aber nicht darauf vergessen, dass man einfach bei der Haustüre rausgehen und ein feines Abenteuer erleben kann. Auch diese kleinen Minireisen füllen mein Buch des Lebens und das mit Bravour.
Man sollte das Zitat von Augustinus Aurelius „Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon.“ nicht nur auf die weite Welt beziehen, denn man kann durchaus im Nahen und zu sich selbst die schönsten Reisen erleben.
