Zurück zu dir selbst.

Was macht man so zwischen zwei Fotojobs bei Erstkommunion und Firmung bzw. Neugeborenenfotografie? Richtig, wieder runterkommen und an einem verlängerten Wochenende Zeit für sich finden.

Wo macht man das am Besten? Genau! Nicht schnell in den Flieger setzten und ab in den Süden hetzen. Nein, gleich um die Ecke die schönsten Platzerln erklimmen um dort Körper und Geist herunterfahren zu können.

Den Syncro freuts am meisten, denn er ist unser einziger Bus, der noch nie die Urmannsau zu Gesicht bzw. unter die Reifen bekommen hat und deshalb sicher schon in der Garage von den anderen VW´s für diese Lücke in seinen Kilometern aufgezogen wurde.  Jetzt kann er mitreden. Und das nicht zu knapp, durfte er die bezaubernde Gegend am Fuße des Ötschers bei grandioser Licht- und Abendstimmung erkunden.


Während er seine Patscherl bei der Erlauf erholen durfte, erklommen wir per pedes einen Felsvorsprung am gegnüberliegenden Ufer. Zuerst, natürlich wie sehr häufig in den niederösterreichischen Voralpen, verbotener Weise auf der Forststraße, im Anschluss der Outdoornase folgend durchs Dickicht. Und siehe da, wir haben die von uns geplant zu erreichende Felswand gefunden.

Hat man die ersten Meter im aufgeforsteten Gebiet hinter sich gelassen, wird der Untergrund, weil steil und für Maschinen unzugänglich, so wie Wald in gut illustrierten Kinderbüchern gezeigt wird. Sanft, weich, mit Rehschlafstellen versehen, Grasbüschel, die natürlich verrotten dürfen und so einen extrem weichen Bodenbelag schaffen, Altholz, das vermorschen darf, Moose,… einfach herrlich.

Vom Ausblick in die Hinteren Tormäuer und zum Dreiecksberg ganz zu schweigen.


Als die Sonne dann an den Bergspitzen verglüht, ist meiner einer richtig dankbar diesen Tag, der vollgestopft mit Arbeit war, so verbringen zu dürfen. Sich Zeit für Auszeiten zwischendurch zu nehmen ist nicht nur sinnvoll, weil es gerade „in“ ist mit Poncho und Schlapphut am Felsabgrund zu posen. Nein, es macht Sinn, weil man seinen Gedanken nachhängen kann, die Ruhe auf sich wirken lassen kann und durch das zusammentreffen mit etwas Adrenalin beim Erklimmen einsamer Plätze ganz viel Lebensgeist ausgeschüttet wird. Der macht einen wieder wachsam für das, was gerade in der Natur bzw. im Leben passiert. Man wird wacher, aufmerksamer und erlebt alles intensiver.


So ist man gut gewappnet um auch die sonntägliche Erstkommunionsfeier in Puchenstuben bei herrlichstem Wetter mit vollem Elan und Freude zu erarbeiten 😀
Wo ich gerade sitze und diese Zeilen tippe, umgeben von Vogelgezwitscher, leise säuselndem Wind mit Blick auf den Wald des Wastls. Ein Augenaufschlag, keine Frage.

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