Morgen ist es so weit. Wir werden das Socatal verlassen und nach Bohinj weiterziehen. Um unseren Mountainbiketouren ein würdiges Ende im Tal des smaragdfarbenen Flusses zu setzten, radelten wir 61 km und 1.400 Höhenmeter um das Uccea-Tal auszukundschaften.
Ein Teil dieses Tales befindet sich in Italien, also war unsere heutige Tour ein wahrhafter Grenzgang. Beheimatet sind hier noch zirka 800 Einwohner slawischen Ursprungs, die sogenannten Resier, die auf Grund ihrer abgeschiedenen Lage im Tal neben einer eigenen Sprache auch eine besondere Art der Musik entwickelten.
Die Auffahrt erfolgte auf wenig befahrenen Asphaltstraßen, die im oberen Drittel in alte geschotterte Militärstraßen übergingen. Dies war übrigens die erste Tour, auf der wir bei einer bewirtschafteten Hütte vorbeikamen und uns zur Feier des Tages einen Strudel Jabolko (Apfelstrudel) gönnten. Bei der Chiesetta Santa Anna, einer Kirche auf einer Waldlichtung auf 1.200 Metern, entdeckten wir einen Bunker und eine wie ein Fels getarnte MG-Stellung. Es ist immer wieder interessant genauer durch die Gegend zu blicken.
Während der ganzen Auffahrt hatten wir stets Blick auf den Kanin, auf den Stol und zurück ins Uccea-Tal. Herrlich. Und das alles bei perfektem Bikewetter, denn es war diesmal nicht brennend heiß, sondern etwas bewölkt und so richtig angenehm. Im Gegensatz zum Morgen, wo wir kühle 11 Grad Celsius bei uns im Bus hatten und zum Frühstück meinerseits eine Haube benötigt wurde.
Auch die Abfahrt war ganz nach unserem Geschmack. Richtig flowig, aber wirklich. Fast wie in der Wachau in Spitz, nur länger, schmäler, ausgesetzter und spitzkehriger, aber echt cool zum Düsen. Zeitweise mussten wir den Weg regelrecht im Wald suchen, da er eher selten begangen, geschweige denn befahren schien. Aber trotzdem fein.
Am Ende warteten wieder meine heißgeliebten Hängebrücken auf mich. Aber es wird. Im Herbst, wenn wir wahrscheinlich wieder kommen, fahr ich schon auf dem Hinterrad drüber und bis dahin werden sie mir wohl richtig fehlen 😉
