go Slow dán 18

Stell dir vor, deine Nachbarn fahren auf Urlaub. Am Tag darauf gehst du nichtsahnend aus dem Haus um dem Gemüse beim Wachsen zuzusehen, als plötzlich in der Einfahrt nebenan ein ausländischer Campingbus parkt und dort ein Pärchen in ihren Campingsesseln gemütlicht Salat jausnet. Komischer Gedanke? Was soll man annhemen, was da abgeht?
In unserem Fall wurde heftigst telefoniert. Denn der Seniorchef unserer tollen KFZ-Werkstätte hat uns kurzerhand weg vom Geschäftseingang, in den Vorgarten des vis a vis beheimateten Nachbarn, welcher zur Zeit auf Urlaub ist, umquartiert. Für uns lässig, für die anderen Nachbarn sicher skuril.

Gegen 7 Uhr morgens, am letzten Tag unserer Reise, wurde dann auch prompt der bestellte Keilriemen geliefert und umgehend montiert. Offenbar mit einigem slowenischen Gefluche, wenn auch der Sprache nicht mächtig, dies war offensichtlich, das sich der Mechaniker beim Tausch ins Zeug legen musste, weil blöd zum Dazukommen.
Auf jeden Fall hat er gleich den ganzen Auspuffendtopf abmontiert und ratzfatz war auch schon wieder alles beim Alten. Wirklich alles? Nein, natürlich nicht. Beim Entlüften des Kühlmittelkreislaufs entdeckte Jürgen tropfenden Diesel am Turbolader. Nach kurzem Telefonat des Mechanikers mit dem Bosch-Service kam die Auskunft, dass wohl ein Dichtungssimering kaputt sein wird. Laut Fachkraft können wir aber trotzdem ruhig heim fahren, da der Dieselaustritt nach dem Warmfahren des Motors aufhören wird. Naja, vertrauen wir ihm halt mal.

Bevor wir die paar Kilometer zur Grenze in Angriff nehmen, wird noch ein Fläschchen Wein für die Nachbarn im Gartenpavillion, als kleines Dankeschön, abgestellt. Ehrensache.
Der Loibelpass entpuppt sich dann als eher unspektakuläre Passstraße, obwohl ich nicht wusste, dass in diesen Höhen von 1942-1945 eine Außenstelle des KZ-Mauthausens eingrichtet war. Auch als alter Geschichtler erfährt man manchmal etwas Neues.

In Klagenfurt wurde noch ein Fotofreund von Jürgens Studienzeit an der Prager Fotoschule Österreich besucht und dann ging´s straßensuchend weiter durch die Bundesländer. Suchend deshalb, da es in der Gegend rund um Zeltweg/Knittelfeld eine echte Challenge ist, nicht auf die Autobahn zu gelangen. Irgendwo muss die Asfinag ja Geld herbekommen. Nicht wahr?!

Wir legten auch noch ein paar Stopps ein (Essen kochen, Schoko auftanken, Trinken besorgen, …), es scheint fast so, als ob wir die Rückkunft in der Heimat etwas hinauszögern wollten.


Aber irgendwann so gegen 21.30 Uhr hat es uns dann doch nach Kirnberg verschlagen, nachdem wir den nebelig kalten und verregneten Präbichl endlich hinter uns gelassen hatten. Dann kam noch Mooslandl und Göstling und Gaming,…

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Jetzt parkt der Bus wieder beim Nachbarn, aber das ist normal so. Nix exotisches.
Die Katze freut sich heute noch, dass wir wieder da sind und wir?

Wir bleiben jedenfalls dran. Heißt wir wollen auch in Zukunft für kürzer oder länger mal wegdüsen mit unserem Gefährt. Das Langsame und Einfache genießen und die Gelassenheit öfters mit nach Hause bringen. Die Katze kommt das nächste Mal einfach mit, vielleicht 😉

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