go Slow dán 17

So herrlich auch das Frühstück am See noch war, so ernüchternd ist die Tatsache, dass unser Keilriemen auf der Flucht von den menschenüberschwemmten Orten Bohinj und Bled nicht überlebt hat und am späten Nachmittag, kurz vorm Anstieg auf den Loibelpass, wo unsere letzte Nacht in Slovenija geplant war, endgültig riss.

 


Wir haben das ganze Schlamassel nicht gleich bemerkt (Ladekontrollleuchte zeigte keinen Fehler, da sich der Riemen bis auf wenige Millimeter augelöst hatte, aber die Kühlmittelpumpe somit offenbar noch etwas mitdrehte, aber leider zu wenig), sondern waren auch noch froh, dass das Gequietsche im ersten Gang sich vor etwa einer Stunde gelöst hatte. Binnen weniger Sekunden brodelte das Kühlwasser auf der steilen Auffahrt, kochte in schönen, weißen Wolken über und die ganze Maschinerie stand still.

_DSF2024

Mitten am Berg, auf enger Landstraße, irgendwo in der Gegend. Ja, was nun? Pannendreieck aufgestellt, Lage abgecheckt. Weiterfahrt unmöglich. Also schwinge ich mich heute doch auf´s Mountainbike und radle in die nächste Ortschaft weiter, um irgendwie an einen Mechaniker zu gelangen. In …. sitzt Gott sei Dank ein Mann vor der Haustüre, den ich um Hilfe bitte. Es stellt sich als etwas schwierig heraus, denn er spricht, obwohl in meinem Alter, kein Englisch oder Deutsch, ich kein Slowenisch. So verständigen wir uns mit Wortfetzen und Gesitiken, bis seine Frau heim kommt, die dann mitbekommt was ich brauche und mir Konakt zu einem Mechaniker in Loka herstellt.

Zirka eine halbe Stunde später kommt ein junger Mann samt Abschleppwagen und lädt unseren Bus auf. Schweren Herzens lassen wir ihn am Anhänger mitfahren und steigen in das neumoderne Fuhrwerk des Mechanikers ein.

_DSF2026

Ja, jetzt steht unser heißgeliebter Bus, der uns die ganze Reise über so treu geblieben ist in der Werkstatt, deren Abstellplatz heute auch unsere Schlafstätte sein wird. Morgen wird dann der Keilriemen gewechselt und wir hoffen inständig, dass wir weiter Richtung Österreich starten können.

Man muss auf Reisen auf alles gefasst sein. Ist nun mal so. Aber es ist schon ein wenig hart, wenn man der ist, der auf den Abschleppdienst wartet, während die anderen vorbei düsen. Doch so lernt man wieder zu schätzen was man hat, wenn alles funktioniert und wie man trotz mangelnder Sprachkenntnisse mit fremden Menschen kommunizieren kann bzw. wie hilfsbereit die Leute sind, wenn man tatsächlich in der Patsche sitzt.

Unsere Enttäuschung über die Panne hat man uns, so glaube ich, schon kilometerweit angekannt, denn in der Werkstatt hat man uns gleich mit Pivo versorgt und gescherzt. Das zaubert wieder ein kleines Lächeln auf unser Gesicht.

_DSF2028

Ich bin schon gespannt auf die Nacht vor dem Autohaus. Auf jeden Fall eine Erfahrung mehr. Camping vor dem KFZ-Betrieb.

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