Alpen X 2012 Episode 2

Einmal Mond und zurück ….. dieses Lied erinnert mich nicht nur an exorbitante *Sportfreunde Stiller* Konzerte, sondern auch an unsere 2. Etappe, die uns von Ischgl zur Heidelberger Hütte führt.
Zu Beginn dieser Tour mühen wir uns eine echt steile Straße Richtung Idalpe hinauf, die, wie wir bald feststellen werden, als LKW Zufahrt für die Bauarbeiten bezüglich des Skitourismus dient. So blasen uns  die Transporter um die Ohren, dass uns der Luftsog, den sie mit ihren Überholmanövern auslösen, ganz schön zum Wackeln bringt.
Auf jeden Fall erreichen wir, wenn auch zwei graue Haare mehr, die Idalpe, die sich als Schickimicki Skihütte entpuppt und uns nur kurz zum Verweilen anhält.

_DSF1197

Mittlerweile hat sich auch der Nebel zu uns gesellt, der sich aber, als wir die Greitspitze erreichen, auflöst und wir das ganze Ausmaß des Skitourismus im Sommer erleben dürfen.


Ich bin selbst Snowboarder. Aber seit diesem Anblick von Almen, die seit wahrscheinlich Jahrzehnten keinen Grashalm, geschweige denn Kräuter oder der gleiches hervorbringen durften, habe ich meine Einstellung zum Boarden rundumerneuert. So zieht es mich nur mehr auf die Piste, wenn ich beruflich auf Skikurs mitfahren muss/darf und privat gehts´seither zum  Powdern auf die Berge in der Umgebung, abseits des Pistenraupentrubels.

_DSF1209

Wenn gleich auch die Vegetation in dieser Gegend ein wenig leidet, genauso wie die ausreichende Markierung der Wanderwege, findet man doch ein paar gesellige Murmeltiere, die sich nicht nur eins Pfeifen, sondern richtig nahe kommen und unsere Bikes begutachten.
Weiter pedalieren wir nun von der Greitspitze am Gratweg zum Salaaser Kopf und gelangen schließlich zum Zeblasjoch, wo uns ein sagenhafter Rundumblick in die Region erwartet.
Auch dürfen wir uns jetzt über eine interessante und durchaus spritzige Abfahrt freuen, die jedoch an manchen Stellen, durch den Regen der letzten Tage, ganz schön ausgewaschen ist. Mit einem fetten Grinser, dem Adrenalin sei Dank, erreichen wir den Abzweiger zur Heidelberger Hütte. Doch was war das? Ein Donnergrollen?


Und tatsächlich, ein Blick zurück zeigt, dass sich hinter uns ein Gewitterblock gebildet hat. So schnell wir können radeln wir Richtung Hütte, doch wir waren nicht schnell genug.
In kürzester Zeit beginnt es zu stürmen, regnen, hageln und vor allem zu blitzen. Wir entledigen uns unserer Räder und suchen unter einem riesigen Felsblock neben Fröschen und anderen Radreisenden Schutz, um den schlimmsten Teil des Wetters abzuwarten.

Gesagt getan, aber kaum haben wir uns wieder auf unsere Sättel geschwungen, gehts´von Neuem los! Und glaube mir, so zwischen Blitzen und Donner in den Bergen am Rad sitzend ist nicht gerade das Gelbe vom Ei. Es hat gescheppert, als würde Rübezahl höchst persönlich gleich vor uns auftauchen, doch als wir endlich die Hütte erreichen, lässt der Regen nach, das Donnern verschwindet und die Sonne lässt sich wieder blicken, eh klar, oder?


Aber missen möchte ich diese Erfahrung nicht. Man erfährt in eben diesen Situationen, wie klein und unwichtig wir Menschen im großen Ganzen der Natur sind und es wird einem wieder bewusst, dass es nur ein Miteinander gibt und nicht ein einseitiges Nehmen, so wie es von uns leider praktiziert wird.


Auf der Heidelberger sind zahlreiche Wanderer und Biker einquartiert, was einen netten Abend mit sich bringt, nicht zu vergessen das grandiose Menü – großes Kompliment an die Küche. Und diese Stärkung habe ich auch dringend nötig, denn nicht nur mein Nervenkorsett muss vom Gewitter wieder mit Zucker beruhigt werden, sondern auch die nächste Etappe hat es in sich! Es geht nämlich auf den Fimberpass, aber das ist eine andere Geschichte und erwartet euch in Episode 3.

Schreibe einen Kommentar

*

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.