Es läuft und läuft und läuft…!

Die Ereignisse überschlagen sich zur Zeit fast stündlich. An allen Ecken und Enden laufen Vorbereitungen für unseren ersten Trip mit dem neuen, mobilen zu Hause und es gibt noch einiges zu tun. Der wichtigste Schritt aber ist getan. Unser Bus, zur Zeit noch namenlos, ist auf der Straße!
Die 18-Stunden-Tage sind momentan auf jeden Fall relativ kurzweilig. Frühmorgens raus aus dem Bett, wird nach reichlich Frühstück auf der Sonnenterrasse fleißig an den Bikes geschraubt. Bowden- und Schaltzüge, abgefahrene Reifen und verbrauchte Bremsbeläge wollen ersetzt werden. Das ganze natürlich inklusive kompletter Bikewäsche und schmieren von Antrieb, Federgabelstandrohren, Federbein/Dämpfer und hydraulisch versenkbarer Sattelstütze.

Bei zwei komplett zu wartenden Mountainbikes, (mein Canyon Strive und Karin’s Canyon Nerve AL), verrinnen die Stunden wie Minuten. In den nächsten Tagen steht außerdem noch ein komplettes Gabel- und Dämpferservice an. Ersatzteile und edle original Fox Racing Shox-Öle sind bereits geordert und bestimmt schon am Weg zu uns.

Dies wird für mich eine absolute Premiere, habe ich bis jetzt nur Gabeln von Marzocchi, Manitou, RockShox und RaceFactory selbst gewartet. Dank superguten Anleitungen aus dem Netz sollte dies aber kein großes Problem darstellen.

Vertieft ins Herumwerken an den Rädern, bemerke ich gar nicht, dass mittlerweile meine Versicherungsvertreterin hinter mir erschienen ist. Sie holt die Papiere vom VW-Bus ab, denn heute ist der große Tag der Zulassung für die Straße. Dies wurde übrigens erst durch den unermüdlichen Einsatz der Mechaniker von bischofmobil möglich. Trotz unglaublich viel Arbeit, zwickten Gerhard und Manuel einen Tag ab, um die Wasserpumpe samt Zahnriemen und Keilriemen, die Bremsschläuche, die hinteren Radbremszylinder, die zu tode gestandenen, acht Jahre alten Reifen zu tauschen und nebenbei noch Service und Pickerl zu machen. Einen großen Dank an dieser Stelle an euch beide!

Nach ein paar heißen Stunden Schrauberei (27 Grad um 10 Uhr Vormittag) werfe ich mich in den Photo-Bulli und rolle beim Innenausstatter meines Vertrauens vorbei. Für Thomas Wagenhofer durfte ich vor ein paar Jahren Produkt- und Imagefotos für sein Unternehmen anfertigen. Er ist ein spitzenmäßiger Handwerker, arbeitet supergenau und man kann sich auf ihn absolut verlassen. Er saniert für uns die ziemlich in die Jahre gekommene Rücksitzbank, welche nachts für geruhsamen Schlaf sorgen soll.

Egal welches Möbelstück oder Projekt man in seine Hände gibt, er geht immer mit viel Herzblut, Gespür und Hingabe ans Werk und überrascht mich immer wieder mit seiner qualitativ hochwertigen Arbeit, seinen Ideen und seiner Liebe für widerstandsfähige und ausgeklügelte Detaillösungen. Ihm bei der Arbeit zuzusehen ist eine richtige Freude!

Den Nachmittag verbringe ich dann mit einigen schönen Fotojobs in meinem Atelier. Die Gedanken schweifen aber immer wieder ab, denn neben mir liegen bereits die fertigen Zulassungspapiere am Schreibtisch. Außerdem muss der Photo-Bulli noch für den morgigen Einsatz in St. Pölten beladen werden. Leider funktioniert es auch bei mir nicht, dass sich die Arbeit von alleine erledigt.
Also um 18.30 Uhr raus aus dem Atelier, den Photo-Bulli vorbereitet und bevor Karin nach Hause kommt werden noch schnell die Kennzeichen auf den Campingbus gebohrt/geschraubt/gesteckt.

Die große, weite Welt kann somit kommen. Nach dem üblichen ersten Herumrühren im dreißig Jahre alten 5-Gang Schaltgetriebe des T3 auf den ersten Kilometern (erfahrene VW Bus Fahrer wissen, was ich meine), finde ich die Gänge immer treffsicherer, nur die Umgewöhnung auf den ersten Gang, welcher ewig weit links hinten sitzt hakt noch etwas. Der anstrengende, ereignisreiche aber superschöne Tag wird letztendlich mit einer Fahrt im leichten Sommerregen, einem daraus entstehenden, unglaublich riesigen, schönen Regenbogen und einem fulminanten Sonnenuntergang beendet.

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Ich sage euch, ich liebe solche Tage und freue ich schon auf hunderttausende abenteuerliche Kilometer mit dem kleinen, qualmenden, fadbraunen aber wahnsinnig gemütlichen, komfortablen und schicken VW-Bus aus einer Zeit, in der Autos noch Autos waren.

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