Hinterötscher

Wenn uns das Herz in die Ötschergegend zieht, dann müssen wir diesem Ruf folgen. Gerade im Winter ist diese Landschaft mystisch, erdend und einfach wunderbar in ihren Farben und Formen, aber auch etwas schwer zu durchwandern, da die Ötschergräben momentan teilweise wegen Lawinenabgängen undurchdringbar sind. Aber der Ruf nach der Ötscherwildnis und der dort beheimateten Ruhe war zu mächtig. Wir gingen einfach los, wohin wir bisher noch nicht gestapft sind. Zum Hinteröstscher.

Mit den Schneeschuhen eine nicht zu unterschätzende Tour von acht Stunden Gehzeit lag zwischen uns und dem Hinterötscher. Der Name ist ja schon klingend, aber vor allem die Tatsache, dass man sich wohin begibt, wo man bisher noch nicht war lässt das Abenteurerherz höher schlagen.


Kurz vor dem Vorderötscher endete dann auch die vermeintlich geräumte Forststraße, ein Eislaufplatz par excellence – der Tod für unsere Gelenke. Einen schönen Gruß an die „Wildhüter“ an dieser Stelle.
Ab dem Draxlerboden suchten wir uns den Weg laut Karte. Endlich in unbekanntem Terrain- Yippieh 🙂


Wir wurden nicht enttäuscht. Nach einem kurzen Anstieg gelangten wir langsam aber sicher in Richtung Talschluss. Ich liebe Talschlüsse, seit ich vor jenem zum  Hoch Golling stand. Sie strahlen für mich Geborgenheit aus und lassen mich der Natur besonders nahe sein.
Nach der Querung des Lahmbaches war es dann auch nicht mehr weit zur Ebene des Hinterötschers. Eingekesselt von den Türndlmäuern im Talschluss, dem Riffelsattel, dem Ötscher und den Molterboden liegt dort einsam und verlassen ein Jagdhaus aus den Holzfällerzeiten. Diese Lage, ein Traum.


Der vierstündige Rückweg wurde streckenweise richtig anstrengend für Geist und Körper, wirkte aber auch irgendwie meditativ mit monotonem Schneeschuhlärm als Mantra. Auf jeden Fall haben wir so wieder einmal ein supercooles Platzerl in unserer Heimat erkundet und nicht nur das. Solche langen, oft noch nie beschrittenen Wege, bringen uns immer ein Stück näher zu uns selbst und zur Verwirklichung unserer Träume.

Im Sommer werden wir uns von einer anderen Seite an den Hinterötscher begeben. Da wollen wir nämlich über den Kleinen Ötscher zur Feldwies Alm und dann von dort runter in den Talschluss. Wir können´s kaum erwarten! Vielleicht magst du uns ja begleiten! Würde uns riesig freuen 🙂

Ein Kommentar bei „Hinterötscher“

  1. Sehr interessante Beschreibung, zufällig beim Suchen einer Route hierher belangt.

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