On the road again

Vor etwa 15 Jahren begann ich, auf Grund der relativ kurzen Distanz von rund 5 Kilometern, regelmäßig mit meinem damaligen Mountainbike zur Arbeit zu fahren. Es war zu der Zeit, als in Österreich der Singlespeedboom (möglichst leicht aufgebaute Fahrräder ohne Schaltung mit nur einer Übersetzung) Einzug hielt. Nachdem mein Bike für den kurzen, flachen, asphaltierten Weg zu meinem damaligen Arbeitsplatz absolut overequiped war, schaute ich mich im Internet nach einem alten, gebrauchten Mountainbike-Hardtail mit Starrgabel um. Wenige Tage später holte ich das rostige, verstaubte und stark vernachlässigte Bike von seinem vorigen Besitzer aus Linz ab.

Der unnötige Balast in Form von Stahlkurbeln mit 3 Kettenblättern, Umwerfer, Schalthebel samt Schaltseilen, Bowdenhüllen, Schaltwerk und 7-fach Ritzelpaket wurden abmontiert und gegen Aluminiumrennradkurbeln, ein Kettenblatt mit Mittlerer Übersetzung und einem Zahnkranz mit Kettenspanner ersetzt.

Neue straßenschuhtaugliche Pedale angeschraubt, Felgen zentriert und billigste Straßengummis aus dem Baumarkt aufgezogen, die grottenschlechten Cantileverbremsen gegen bissigere V-Brakes ersetzt, Vorbau, Lenker, Griffe, Sattel gegen ergonomischeres und stylischeres getauscht (wer kann sich noch an die 12 Zentimeter langen 0-Grad-Vorbauten mit geraden Stahllenkern und Barends-Geweih erinnern…?!) und fertig war das günstige Singlespeed-Geschoß. Rückstrahler, Licht und Klingel mussten natürlich auch sein. Wegen der Straßenverkehrstauglichkeit.

Nachdem mich nun der Ehrgeiz gepackt hat und ich außerdem wieder wie früher sehr gern mit dem Rad zur Arbeit fahren möchte, wurde das lila Geschoß von mir dezent gepimpt. Vorbau und Sattel neu angepasst und eingestellt, Bremsbacken erneuert, das ganze Radl gewaschen, geputzt und geschmiert und mit richtig schnittigen 2,5er Schwalbe Super Moto-Reifen (liegen schon seit Jahren in der Bikegarage) und neuen Continental-Schläuchen getuned.

Der Frühling kann also kommen. Eine Duschmöglichkeit nahe meines Ateliers habe ich bereits ausgecheckt. Spannend wir noch, ob ich für den Weg zur Arbeit die 18 Kilometer-Variante wählen werde, welche einige hundert Höhenmeter an Steigung beinhaltet (könnte lustig werden mit der mittleren Straßenübersetzung) oder ob ich ein paar Kilometer Umweg in Kauf nehmen werde und mir dadurch einige zum Teil ziemlich steile Höhenmeter spare.

Auf jeden Fall wird es wie früher bestimmt ein Genuss werden, Training, Entspannung und den Arbeitsweg kombinieren zu können, mit klarem Kopf meine Ziele zu erreichen und auf dem Weg dorthin von vielen gestressten und schlecht gelaunten Autofahrern überholt zu werden.

2 Kommentare bei „On the road again“

  1. Cooles Bike!! Wünsch dir allerweil gute Fahrt, und Autofahrer, die einen ausreichenden Seitenabstand einhalten. 🙂

    1. aufabwegenjürgen sagt: Antworten

      Vielen Dank! Ich werd die Ellbogen raus- und die Ohren anlegen 🙂

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