Slow dán 6

„Im Westen nichts Neues“ – Auch der heutige Tag war von Kriegsrelikten geprägt.
Nach einem eher chilligen Vormittag an der Soca, beschlossen wir uns heute die große Festung Kluze zu Gemüte zu führen.

Es handelt sich hierbei um eine Festung, die um 1881 erbaut wurde und später im 1. Weltkrieg um- und weitergebaut wurde.

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Die Biketour führte uns im Anschluss entlang des Flusses Kortinica, so blau und kalt wie die Soca, auf einem supergeilen Wanderwegerl zum Freilichtmuseum Ravelnik.
Wenn man so die Schützengräben und Offiziersbunker entlang wandert, kann man richtig noch das geknatter der Waffen und das Entsetzen der Soldaten bei Angriffen hören. Der Großteil der Anlage aus dem Berg heraus gehauen, einfach unbeschreiblich, was hier zwischen 1914 und 1918 abgegangen sein muss. Auch die Manschaftsunterkunft, ein besserer Hendlstall, an eine Wand geklebt, ist noch original eingerichtet, natürlich alles zerfallen und hinüber, aber man fühlt sich so, finde ich, total in die Kriegssituation zurück versetzt.

Dieses „Museum“ wirkt, weil alles so belassen wurde, wie es von den Soldaten zurückgelassen wurde. Keine Asphaltstraße geht hinauf, keine Audioguides, kein Souveniershop, keine hunderttausend Leute, die diesen Punkt noch in ihrer „to see liste“ abhaken müssen. Einfach Geschichte, die mahnen soll, es aber, blickt man sich in der Welt so um, nicht schafft. Wir haben und werden nie aus der Geschichte lernen, denn eigentlich müssten wir ja schon längst wissen, dass Krieg nicht die Lösung ist, vielleicht für die Waffenlobby, aber für den Rest der Welt bringt er seit jeher nur Elend und Verderben.

 

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